Die altersbedingte Makula-Degeneration

Was ist eine altersbedingte Makula-Degeneration?

|Altersbedingte
Makula-Degeneration|
In der Makula kommt es zu schädlichen Ablagerungen unter der Netzhaut.

Die altersbedingte Makula-Degeneration, kurz AMD, führt zu einem fortschreitenden Verlust der Sehkraft im Bereich des schärfsten Sehens, der Makula. Alltagsbeschäftigungen wie Lesen, Fernsehen, Auto- und Radfahren, aber auch das Erkennen von Gesichtern oder das Entziffern von Schildern fällt den Betroffenen mit fortschreitender Erkrankung immer schwerer.

Die altersbedingte Makula-Degeneration ist weit verbreitet: Allein in Deutschland sind etwa 4 Mio. Menschen betroffen1. Die Erkrankung tritt meist nach dem 50. Lebensjahr auf und nimmt dann mit steigendem Alter weiter zu. So ist etwa jeder Fünfte ab dem 65. Lebensjahr und jeder Dritte über 80 Jahre betroffen.2 AMD ist außerdem jenseits der fünfzig die häufigste Ursache für eine Erblindung.3

Formen der AMD

Die altersbedingte Makula-Degeneration tritt in zwei Verlaufsformen auf – der sogenannten "trockenen" und "feuchten" Variante.

|Feuchte AMD|
Die Schwellung der Netzhaut führt zu einer Verzerrung des Sehbildes. Gerade Linien scheinen daher gekrümmt, wie z. B. der Fensterrahmen.

Die trockene AMD

Der Großteil der AMD-Patienten, ca. 85 Prozent, leidet an der trockenen Variante.4 Hierbei werden Abbauprodukte des Stoffwechsels nicht richtig entsorgt. Als Folge bilden sich kleine, gelbliche Ablagerungen (Drusen) unter der Netzhaut. Die Sehzellen sterben schrittweise ab. Anfangs sind meist kleine Areale, die außerhalb der Makula liegen, betroffen und die Sehfunktion ist noch recht gut. Wird allerdings im fortgeschrittenen Stadium auch der Bereich des schärfsten Sehens angegriffen, kommt es zu einem deutlichen Sehverlust. Der Augenarzt spricht in einem solchen Fall von einer "geografischen Atrophie". Der Krankheitsverlauf der trockenen AMD ist schleichend und bleibt daher häufig unbemerkt. Zudem besteht die Gefahr, dass die trockene AMD in die feuchte Form übergehen kann.

Die feuchte AMD

Seltener, dafür aber wesentlich aggressiver, ist die feuchte Variante, an der jährlich ca. 50 000 Menschen neu erkranken. Hierbei bilden sich als Reaktion auf die Drusen krankhafte Gefäße, die in die Netzhaut einwachsen und die Sinneszellen zerstören. Die neu gebildeten Gefäße sind undicht und Flüssigkeit sowie Blutbestandteile treten aus. Dadurch schwillt die Netzhaut im Bereich der Makula an (Makulaödem). Solche Ansammlungen von Gefäßflüssigkeit und Einblutungen werden als "graue" oder "blinde" Flecken wahrgenommen. Innerhalb kurzer Zeit kann die Sehleistung massiv abnehmen – es kann sogar zur Altersblindheit kommen.

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  • 1 Epidemiologische Datenbank Mattson Jack.
  • 2 Statistische Datenbank des Bundesverbandes der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA) http://www.augeninfo.de/stat_db/index.php
  • 3 Michels S, Kurz-Levin M.: Age-related macular degeneration (AMD), Ther Umsch. 2009 Mar;66(3):189-95.
  • 4 Bonastre J, Le Pen C, Anderson P, Ganz A, Berto P, Berdeaux G.: The epidemiology, economics and quality of life burden of age-related macular degeneration in France, Germany, Italy and the United Kingdom. Eur J Health Econ. 2002;3(2):94-102.