Glaukom (Grüner Star)

Diagnostik und Untersuchungen

Wie erkennt man ein Glaukom?

Glaukome sind tückisch und rauben das Augenlicht schleichend. Schmerzen treten in der Regel keine auf und auch scharfes Sehen bereitet den Betroffenen lange keine Schwierigkeiten.

|Geschädigter Sehnervkopf|
Bevor die ersten Gesichtsfeldausfälle bei einem Glaukom auftreten, verändert sich der Sehnervkopf. Darum ist der rechtzeitige und regelmäßige Sehnerv-Check, der beim Augenarzt zur Glaukom-Vorsorgeuntersuchung gehört, entscheidend.

Bemerken Sie Ausfälle im Gesichtsfeld, sind bereits zwei Drittel der Nervenfasern zerstört. Nur durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen lassen sich Glaukome sicher ausschließen. Der Berufsverband der Augenärzte rät daher, spätestens ab dem 40. Lebensjahr alle zwei Jahre eine Augenuntersuchung durchführen zu lassen. Sind Sie stark kurzsichtig, haben erkrankte Familienmitglieder oder leiden Sie an Diabetes, sollten Sie Ihre Augen bereits ab dem 35. Lebensjahr jährlich kontrollieren lassen – auch wenn die Krankenkassen die etwa 16 bis 20 Euro teure Untersuchung im Zuge der Leistungskürzungen nicht mehr zahlen. Denn je früher ein Glaukom erkannt wird, desto effektiver kann die Erkrankung aufgehalten werden.

Feststellung eines Glaukoms beim Augenarzt

Mit einfachen und schmerzfreien Untersuchungen kann der Augenarzt feststellen, ob Sie von einem Glaukom bedroht sind. Bei einer umfassenden Früherkennungsuntersuchung prüft er nicht nur den Augeninnendruck, sondern auch den Augenhintergrund, das Gesichtsfeld und im Idealfall die Dicke der Hornhaut.

Spaltlampenuntersuchung

Entscheidend bei der Glaukomvorsorge ist die Beurteilung des Sehnervs. Dazu untersucht der Augenarzt mit Hilfe einer Spaltlampe (Spezialmikroskop) den Sehnervkopf, die sogenannte Papille, indem er durch die Pupille den Augenhintergrund ausleuchtet. Als Papille bezeichnet man die Stelle, an der der Sehnerv den Augapfel verlässt. Liegt ein Glaukom vor, erkennt der Augenarzt dort eine Vertiefung.

Messung des Augeninnendrucks (Tonometrie)

Die Augendruckmessung kann auf verschiedene Weise vorgenommen werden – meist durch Aufsetzen eines Messköpfchens auf die Hornhaut oder an einem speziellen Messgerät mit Luftstoß. Dabei wird gemessen, welche Kraft notwendig ist, um eine definierte Hornhautfläche abzuflachen.

Prüfung des Gesichtsfeldes (Perimetrie)

Zur Prüfung des Gesichtsfeldes schaut der Patient in eine Halbkugel, in die an verschiedenen Stellen Lichtpunkte projiziert werden. Der Patient gibt eine Rückmeldung, sobald er einen Lichtpunkt wahrnimmt. Damit können die Grenzen des Gesichtsfeldes für jedes Auge getrennt festgestellt werden.

Bestimmung der Hornhautdicke (Pachymetrie)

Mit Hilfe eines speziellen Ultraschall- oder optischen Verfahrens wird die Dicke der Hornhaut gemessen. Damit kann der Wert des Augeninnendrucks – falls nötig - korrigiert werden. Diese Methode wird ergänzend eingesetzt, wenn der Augeninnendruck einen zu hohen Wert hat.

Liegt ein Glaukomverdacht vor, stehen dem Augenarzt mehrere bildgebende Verfahren zur Verfügung, um den Sehnervkopf genauer unter die Lupe zu nehmen und das Ausmaß des Glaukomschadens zu beurteilen.

Therapie

|Augentropfen|
Wichtig ist, dass Sie die Augentropfen regelmäßig anwenden.

Bestehende Schäden am Sehnerv können zwar nicht rückgängig gemacht werden, durch entsprechende Maßnahmen lässt sich die Erkrankung jedoch stoppen. Dabei sind die Aussichten umso besser, je früher die Behandlung beginnt.

Drucksenkende Medikamente

90 Prozent der Betroffenen kann bereits mit Augentropfen geholfen werden. Für die Behandlung gibt es unterschiedliche Medikamente mit verschiedenen Wirkstoffen, die entweder die Bildung des Kammerwassers hemmen oder den Abfluss aus dem Auge fördern. Die Augentropfen wirken drucksenkend und entlasten den Sehnerv.

Alternativ zu den Augentropfen gibt es sogenannte Augeninserts. Diese sind ähnlich aufgebaut wie eine Kontaktlinse und werden in den Bindehautsack gelegt. Der Wirkstoff ist in den Inserts als Depot eingelagert und gibt konstant über eine Woche eine Wirkstoffmenge an das Auge ab. Sie müssen nicht fürchten, die Einnahme der Augentropfen zu vergessen. Wenn die medikamentöse Behandlung nicht zum gewünschten Erfolg führt, werden in der Regel operative bzw. laserchirurgische Maßnahmen eingesetzt:

Drucksenkende Operation

Je nach Art des Glaukoms gibt es unterschiedliche Operationsverfahren, die den Augeninnendruck senken. Das Ziel ist es, durch Öffnung des Abflusskanals im Kammerwinkel das Abfließen des Kammerwassers zu verbessern. Bei einer Augenoperation kann es immer auch zu Nachblutungen und Infektionen kommen. Nutzen und Risiko einer solchen Operation sollten daher sorgfältig gegeneinander abgewogen werden.

Drucksenkende Laserbehandlung

Auch bei der Laserbehandlung gibt es mehrere Verfahren. So wird z. B. bei der Lasertrabekuloplastik das siebartige Geflecht im Kammerwinkel mit Laserstrahlen beschossen und dadurch der Abfluss verbessert. Diese Methode wird vor allem bei Patienten mit einem Offenwinkelglaukom angewendet.

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