Die altersbedingte Makula-Degeneration

AMD früh erkennen

Die Zerstörung der Sehzellen in der Makula beginnt schleichend und ist in der Regel mit keinerlei Schmerzen verbunden. Nur ganz allmählich lässt die Sehleistung nach. Die feuchte AMD beginnt meist auf einem Auge. Die Betroffenen bemerken die Einschränkungen ihrer Sehkraft häufig erst recht spät, da die Augen sich gegenseitig unterstützen, d. h., das sehstärkere Auge gleicht zunächst die Schwäche des anderen Auges aus. Der Berufsverband Deutscher Augenärzte empfiehlt daher Menschen über 50 Jahre, einmal jährlich eine augenärztliche Untersuchung durchführen zu lassen. Denn je früher eine AMD erkannt wird, desto besser kann ein weiterer Verlust der Sehleistung verhindert werden.

|Typisch bei AMD|
Einbußen im Sehvermögen machen sich für die Betroffenen meist beim Lesen bemerkbar. Mitten im Schriftbild wird ein verschwommener Fleck sichtbar. Anfangs fehlen nur wenige Buchstaben, doch mit der Zeit wird der Fleck immer größer.

Typische Anzeichen

Im Frühstadium der AMD ist die Sehschärfe meist unverändert. Möglicherweise benötigen Sie beim Lesen mehr Licht als früher oder Sie brauchen länger, um sich an dunklere Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Erscheinen gerade Linien plötzlich krumm oder fällt es Ihnen zunehmend schwerer, Ortsschilder zu entziffern, sind dies ernstzunehmende Anzeichen einer bereits fortgeschritten AMD. Gegenstände oder Gesichter, die Sie fokussieren, sind nicht mehr scharf und deutlich zu erkennen. Lesen, Fernsehen oder Theaterbesuche fallen Ihnen zunehmend schwerer. Schließlich erscheint in der Mitte des Gesichtsfeldes nur noch ein dunkler Fleck, der sich mit der Zeit weiter ausdehnt.

  • Zunehmende Probleme beim Lesen: Buchstaben verschwimmen und Linien verzerren sich oder fehlen
  • Gerade Linien erscheinen gebogen (siehe Amsler-Gitter-Test)
  • Verschwommenes und unscharfes Sehen, verzerrte Bilder
  • Farben erscheinen schwächer
  • Gesichter verschwimmen, der Gesichtsausdruck ist schwer zu erkennen
  • Dunkler Fleck in der Mitte des Sehfeldes, der sich mit der Zeit weiter ausdehnt

Amsler-Gitter-Test

Mit dem Amsler-Gitter-Test können Sie selbst prüfen, ob möglicherweise der Verdacht auf eine altersabhängige Makula- Degeneration vorliegt. Veränderungen des Sehvermögens, die während der Therapie auftreten, können ebenfalls auf diese Weise schnell und einfach erkannt werden. Ist Ihr Testergebnis "auffällig", ist Eile geboten. Warten Sie nicht bis zu Ihrem nächsten Arzttermin, sondern lassen Sie Ihre Augen sofort untersuchen.

Amsler-Gitter-Test

  • Betrachten Sie den Test aus einer Entfernung von etwa 30 cm. Entweder Sie bitten eine Person aus Ihrem Umfeld, den Test in einem entsprechenden Abstand zu halten, oder Sie befestigen ihn z. B. an einer Wand.
  • Decken Sie nun mit der Hand oder einer Augenklappe ein Auge ab und richten mit dem anderen Auge Ihren Blick auf den schwarzen Punkt in der Mitte des Gitters.
  • Betrachten Sie die Linien um den Punkt. Erscheinen diese verzerrt, verschwommen oder gewellt, sollten Sie unbedingt in den nächsten Tagen einen Augenarzt aufsuchen.
  • Wiederholen Sie den gesamten Ablauf mit dem anderen Auge.

Übrigens: Der Amsler-Gitter-Test ist in Sprossenfenstern oder Badezimmerfugen allgegenwärtig — nutzen Sie solche Alltagsgegenstände für Ihren persönlichen Augen-Check!

Beachten Sie: Der Amsler-Gitter-Test ersetzt nicht die regelmäßige Augenuntersuchung bei Ihrem Augenarzt.

Was können Sie selbst tun?

|Augenarzt|
Der Augenarzt führt unterschiedliche Untersuchungen durch, um Ausmaß und Schweregrad der AMD zu bestimmen.

Je älter Sie werden, desto größer ist Ihr Risiko, an einer AMD zu erkranken. Lassen Sie daher Ihre Augen regelmäßig ab dem 60. Lebensjahr kontrollieren. Auch erbliche Einflüsse spielen eine wichtige Rolle. Gerade wenn jemand aus der Familie an einer AMD leidet, sollten Sie unbedingt die empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt wahrnehmen. Rauchen ist für die Augen Gift. Verzichten Sie daher am besten auf Zigaretten und meiden Sie den Aufenthalt in verrauchten Räumen. Gleiches gilt für direkte Sonneneinstrahlung. Risikofaktoren sind darüber hinaus Bluthochdruck sowie Übergewicht. Eine gesunde Ernährung mit reichlich Gemüse und Obst kann ebenfalls dazu beitragen, die Netzhaut zu schützen. Auch die Einnahme von bestimmten Nährstoffen und Vitaminen kann möglicherweise vorbeugend wirken.5

Wie wird eine AMD festgestellt?

Auch wenn die Betroffenen zu Beginn der AMD meist keine Sehveränderungen wahrnehmen, kann der Augenarzt bereits erste krankhafte Anzeichen an der Netzhaut feststellen. Dazu untersucht er den Augenhintergrund mit Hilfe einer Spaltlampe (Spezialmikroskop). Liegen auffällige Veränderungen vor, werden weitere Untersuchungen durchgeführt: Bei der Fluoreszenz- oder Indocyaningrün-Angiographie spritzt der Arzt über die Armvene einen Farbstoff, der sich im Auge verteilt. Auf diese Weise können undichte und neu gebildete Gefäße für den Augenarzt sichtbar gemacht werden.

Mit der optischen Kohärenztomographie (OCT) lässt sich bestimmen, ob eine Verdickung der Netzhaut vorliegt und sich darunter bereits Flüssigkeit angesammelt hat. Die Kosten für die Untersuchungen werden von der Krankenkasse in der Regel nicht übernommen, sondern müssen als sogenannte individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) selbst gezahlt werden.

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  • 5Age-related Eye Disease Study Research Group, The AREDS Study Group (2001): A randomized, placebo-controlled clinical trial of high-dose supplementation with vitamins C and E, beta carotene and cinc for age-related macular degeneration and vision loss: AREDS report no8. Arch Opthalmol 119:1417-1436